Apple Vision Pro

    Gregor Weisser  9 June 2023 11:14:38
    Es gab bisher verschiedene Brillen für Virtual-Reality (VR) oder Augmented-Reality (AR). Bei einer VR-Brille sieht man bloss noch, das was die Brille auf ihren beiden kleinen Bildschirm denm menschlichen Augen zeigt. Bei einer AR-Brille sieht man die Realität 1:1 und es erscheinen z.B. links oder rechts Zusatzinfos wie die Lufttemperatur oder die eigene Geschwindigkeit. Brillen die beides können (VR und AR) nennt man auch Mixed-Reality-Brillen (abgekürzt MR).

    Die MR-Brille Apple Vision Pro, die im Juni 2023 vorgestellt wurde, sieht einer grossen Skibrille ähnlich und kann eingesetzt werden für
    • das Arbeiten mit vier oder mehr Bildschirmen gleichzeitig
    • Video-Konferenzen mit zwei bis sieben Teilnehmern, wo man den Leuten direkt in die Augen schauen kann, was es realistischer macht
    Uns interessieren hier ausschliesslich professionelle Einsatzmöglichkeiten. Daneben existieren natürlich eine Vielzahl von privaten Einsatzmöglichkeiten (Spiele, Filme, private Video-Konferenzen u.a.m.)

    Der Preis ist hoch und es ist damit zu rechnen, dass er nicht sinken wird, wenn man die Preisentwicklung anderer Apple-Produkte betrachtet. Die meisten Apple-Produkte wurden über die Jahre sogar eher teurer. Der Preis wird auch durch die hochwertigen und zahlreichen Hardware-Komponenten bestimmt. Eine Vision-Brille wird unabhängig von einem Smartphone, Tablet oder Notebook betrieben und ist eigentlich ein leistungsfähiger Rechner. Damit ist der Preis in einer gewissen Höhe. Zudem kann der Preis kaum mit einer anderen Hardware verglichen werden, da es eine neue Gerätekategorie ist. Es könnte aber sein, dass bald ein Modell "Apple Vision" (ohne "Pro") erscheint, dass schwächer ausgerüstet sein wird.

    Wer wird diesen Preis zahlen? Es ist davon auszugehen, dass viele Organisationen (Privatwirtschaft und Staat) diese Brillen für Fachpersonen mit bestimmten Funktionen einsetzen werden. Es darf aber auch angenommen werden, dass viele Private den Preis zahlen werden, um Filme zu schauen, Spiele zu spielen, 3D-Filmaufnahmen zu machen und zu betrachten oder Video-Konferenzen durchzuführen.


    Mit welchen Einschränkungen ist beim Einsatz zu rechnen?
    • Die Batterielaufzeit von rund 2 Stunden führt entweder dazu, dass man alle 2 Stunden eine Pause einlegt oder dass man die Brille permanent am Stromnetz laufen lässt.
    • Die Wärmeentwicklung könnte dazu führen, dass man die Brille nach spätestens 2 Stunden absetzen und abkühlen will.
    • Der Druck der Brille auf Nase und Kopf könnte ebenfalls dazu führen, dass man die Brille nach spätestens 2 Stunden absetzen und sich erholen will. Die Brille hat zudem weder ein zentrales Kopfband (das von vorne nach hinten über den Kopf geht) noch ein Gegengewicht zur Brille.
    • Menschen mit Brille müssen jedesmal die Brille absetzen und sicherstellen, dass die Brille die ggf. benötigten Einsätze hat.
    • Der für Video-Konferenzen eingesetzte Avatar wirkt künstlich.
    • Es ist unklar, wie vorzugehen ist, wenn zwei Personen denselben Film mit der Brille sehen wollen und den Film kommentieren wollen.

    Nach dem Pod (Apple iPod 2001), dem Smartphone (Apple iPhone) 2007, dem Tablet (Apple iPad) 2010, der Smartwatch (Apple Watch) 2013 kommt nun mit der Apple Vision-Brille eine neue Geräte-Hauptkategorie auf den Markt. Man beachte, dass auch jedesmal ein neues Betriebssystem auf die Welt gekommen ist, das spezifisch für diese Art Gerät entwickelt worden ist und eine Plattform bietet für tausende Entwickler, die spezifische Anwendungen entwickeln: iOS, iPadOS (allerdings erst ein paar Jahre später), WatchOS und nun VisionOS. Damit ist die Apple Vision Pro nicht vergleichbar mit herkömmlichen VR- und AR-Brillen, sondern stellt eine Plattform für Spatial-Computing-Anwendungen dar.

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