Was ein IT-Verantwortlicher im Griff haben muss

Gregor Weisser  19 February 2012 13:41:39

Hier die wichtigsten Bereiche, die ein IT-Leiter oder CIO im Griff haben muss:
1.        das Service-Portfolio und als Subset davon
2.        das Applikationsportfolio mit Application Life Cycle Management
3.        das IT Risk Management (am besten eingebettet in das Enterprise Risk Management)
4.        das Projekt-Portfolio (am besten eingebettet in das unternehmensweite Projekt-Portfolio)
5.        das unternehmensweite Datenmodell: da Daten im Allgemeinen länger als Anwendungen leben, ist dieser Bereich noch wichtiger als das Applikationsportfolio
6.        die wichtigsten Prozesse wie Upgrade-Prozess, Support-Incident, Eintritt, Austritt, Zugriffserteilung (passend zum IKS)

Dies Bereiche werden im folgenden näher erläutert:

1. Das Service-Portfolio
Viele IT-Leiter konzentrieren sich im Wesentlichen auf:

• Server
• Speicher
• Backup
• Netzwerk
• Anti-Spam
• Virenschutz
• Drucker
• Scanner
• Betriebssystem- und Treiber-Upgrades
• Internet-Zugang
• MS Office-Installationen
• E-Mail
• Web-Browser

und vernachlässigen die oben genannten wichtigsten Bereiche. Sie stehen unter einem permanenten Kostendruck und geben sich Mühe die Kosten in den Bereichen Hardware, Software und Personal zu reduzieren, können aber den vorhandenen Kosten keinen Nutzen gegenüberstellen. Die IT wird von der Geschäftsleitung lediglich als Kostenblock wahrgenommen. Der Nutzen wird nicht herausgestellt, demonstriert und diskutiert. Wenn man hingegen die Services "verkauft", ändert sich die Verhandlungssituation: Man hat etwas zu bieten und kann dafür auch Geld verlangen. Die Leistungen, die Kosten verursachen, bieten auf der anderen Seite substantielle Dienste, die gewünscht oder gar verlangt werden.



2. Das Applikationsportfolio
Eigentlich ist jede Applikation auch ein Service und deswegen im Service-Portfolio enthalten. Bei einer Applikation kommen spezielle Aspekte hinzu, die nicht bei jedem Service relevant sind. Wichtig ist, dass der IT-Leiter alle relevanten Anwendungen in seinem Portfolio offiziell integriert hat und so die Kontrolle über die Portfolio-Applikationen hat: Wer ist Applikationseigner? Wer ist Ansprechpartner bei einem Upgrade oder einem Change der darunterliegenden Plattform? Wie lange wird die Applikation noch eingesetzt resp. in welchem Stadium des Life-Cycles ist sie?

3. IT-Risk-Management
Letztendlich muss man sich bloss um diejenigen Dinge kümmern, die aus Sicht der Risiko-Beurteilung relevant sind. Hierzu gehört auch das Thema Security (als Confidentiality, Integrity, Availability, Non-Repudiation).

4. Das Projekt-Portfolio
Alle Projekte sollten kontrolliert ablaufen. Das beginnt mit der Existenz der Idee für ein Projekt.



5. Das unternehmensweite Datenmodell
Es muss bekannt sein, wo die wichtigsten Daten geführt werden.

6. Die wichtigsten Prozesse
Die wichtigsten Prozesse, um die sich die IT kümmern muss, müssen definiert sein und genau so praktiziert werden.

Übrigens: "ICT Berufsbildung Schweiz" hat kürzlich die Anforderungen an einen IT-Manager wie folgt formuliert:
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