Erfahrungsbericht Smartwatch
Josias Müller 23 February 2014 21:05:35
Mal wieder eine wichtige SMS eine Stunde zu spät gesehen weil das Natel auf lautlos war?Die Kollegen im Meeting erstmal Ihren neusten Klingelton geniessen lassen, bevor Sie das Gerät endlich aus der Tasche gepfriemelt hatten?
All dies gehört der Vergangenheit an! Das diskrete Vibrieren am Handgelenk merkt man auch beim Laufen und in ruhigen Momenten stört es trotzdem niemanden.
Wir Techies wollen dies der Werbung für Smartwatches jedenfalls glauben. Aber kommen wir zu meinen Erfahrungen.
Ich besitze meine Sony SmartWatch2 (ein Sternchen für kreative Namensgebung...) nun seit bald einem halben Jahr und muss sagen, dass ich noch kein abschliessendes Urteil gefällt habe.
Smartwatches sind digitale Armbanduhren, welche mit dem Natel via Bluetooth kommunizieren und als externer Natel-Bildschirm verstanden werden können.
Damit aber direkt zu den besonderen Stärken der Smartwatch: Zunächst ist die Uhr perfekt, um eintreffende Nachrichten anzusehen; Ob im Bus, Geschäft oder Restaurant - mit einer Handbewegung erblickt man den Absender und den Anfang der Nachricht.
Mit Musik in den Ohren lässt sich zudem komfortabel die Lautstärke über die Uhr anpassen oder ein Lied weiterschalten.
Last but no least: Es ist eine Uhr! Nach 10 Jahren nackter Handgelenke trage ich wieder eine und das Konzept überzeugt irgendwie schon.
Ein Punkt welcher momentan noch negativ zu Buche schlägt ist die Anzeige von Anrufen: Die Verzögerung, welche oft knapp zwei Sekunden beträgt ist meiner Meinung nach zu lang, um die Vibration des Natels zu deaktivieren.
Wenn dies aber in künftigen Versionen verbessert wird, kann dies zum absoluten Verkaufsargument werden: Die Kopfhörer mit Headset ohnehin schon um den Hals oder in den Ohren, dann auf der Uhr sehen wer anruft und über dieselbe direkt rangehen? So stelle ich mir Telefonieren vor!
Von Anfang an war klar, dass die 'lustigen' Apps, welche man sich in der anfänglichen Euphorie herunterlädt, nach einer Woche nie mehr verwendet werden. Es scheint aber auch nur beschränkt sinnvoll, auf den 220x176 Pixeln Black Jack spielen zu wollen.
Grundsätzlich finde ich die Vibration am Handgelenk deutlich angenehmer und auch angebrachter als in der Hosentasche.
Ein Aspekt, den man nicht vernachlässigen sollte, ist der Energiedurst der Uhr. Die Uhr selbst muss man alle drei Tage aufladen, insbesondere aber wird der Natel-Akku durch die Bluetoothverbindung erheblich belastet.
Abschliessend sei gesagt, dass eine SmartWatch das perfekte Tool für die Generation AlwaysOn ist. Mit etwas Optimismus kann man hoffen, dass die Kinderkrankheiten in absehbarer Zeit abgeschüttelt werden und auch designtechnisch ein Sprung gemacht wird. Diese Hoffnung ist nicht zuletzt berechtigt, da Apple in aller Regel nicht für übertriebene Klobigkeit ihrer Produkte bekannt ist.
Diesem teilweise sinnvollem Spielzeug könnte eine Zukunft im Massenmark bevorstehen. In Tech we trust.
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