Über das Scheitern von IT-Projekten

Dominik Rüttimann  30 January 2017 18:32:26
Immer wieder hört man von ehrgeizigen, aber letztendlich gescheiterten, Informatikprojekten und von millionenweise in den Sand gesetzten Steuergeldern. Immer wieder plagt mich die Frage, weshalb bezüglich des Investitionsvolumen vergleichbare Projekte anderer Branchen meist problemlos über die Bühne gehen. Immer wieder sinniere ich über Ursachen und möglichen Lösungen dieser Problematik. Liegt es an der Komplexität oder dem hohen Abstraktionslevel? Liegt es an einigen wenigen unethisch handelnden Akteuren, bzw. kartellähnlichen Strukturen? Könnte auch Inkompetenz vereinzelt ein Grund sein?

Als ich mich letztens wieder einmal mit diesem Thema beschäftigte, bin ich auf inside-it.ch über den etwas älteren, aber trotzdem sehr interessanten, Artikel "BIT wirft GEVER Office raus" gestossen (http://www.inside-it.ch/articles/27038, 17.11.2011). Insbesondere der folgende Abschnitt ist mir ins Auge gestochen: "Allzu weit ist man mit GEVER Office offenbar nicht gekommen. Wie Frigerio sagt, standen nun ein Architekturumbau zur Bewältigung grösserer Kapazitäten, eine optimierte Benutzerführung einschliesslich der verbesserten Mehrsprachigkeit sowie Sicherheitsaspekte zur Verwaltung von vertraulichen Dokumenten - also der Einbau von detaillierten Zugriffsberechtigungen - auf der Traktandenliste."

Auf alle diese Punkte legen wir bei ATEGRA besonderen Wert und investieren nicht nur viel Zeit, sondern vor allem auch einiges an Energie. Ich habe aber das Gefühl, dass gerade solchen Aspekten in Einkaufs- oder Ausschreibungssituationen zu wenig Beachtung geschenkt wird und aus diesem Grund entsprechende Angebote zu schlecht wegkommen. Ganz anders jedoch ist meine Erfahrung mit langjährigen Bestandskunden. Diese schätzen insbesondere, dass Budget, Terminplan und Funktionsumfang seriös eingehalten und deswegen keine Projektabbrüche riskiert werden. Die statistische Auswertung zeigt tatsächlich, dass 99.6% aller jemals von ATEGRA durchgeführten Projekte dieser Definition von Projekterfolg entsprechen!

Ist vielleicht unsere Menschlichkeit das einzige Problem, nämlich dass wir im Zweifelsfall lieber eine kurzfristige Befriedigung der langfristigen Zufriedenheit vorziehen?

Siehe auch unsere Überlegungen zu erfolgreichen Software-Entwicklungsprojekten hier.
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